Vers de nouveaux mondes inconnus : la perception de l’Union soviétique dans les récits de voyage d’intellectuels de gauche allemands et français entre les deux Guerres mondiales
Auteur / Autrice : | Eva Oberloskamp |
Direction : | Horst Möller, Georges-Henri Soutou |
Type : | Thèse de doctorat |
Discipline(s) : | Histoire moderne et contemporaine |
Date : | Soutenance en 2008 |
Etablissement(s) : | Paris 4 en cotutelle avec Ludwig-Maximilians Universität (Munich, Allemagne) |
Résumé
Groß ist die Zahl der Linksintellektuellen, die in den Jahren zwischen den Weltkriegen voller Neugier und Hoffnungen ins „neue Russland“ fuhren, um mit eigenen Augen den ersten breit angelegten und ernsthaften Versuch zur Verwirklichung des Sozialismus zu sehen. Viele hörten auch nach ihrer Rückkehr nicht auf, an die Realisierbarkeit des bolschewistischen Projekts zu glauben, und stellten sich demonstrativ hinter die Sowjetunion. Die vorliegende Arbeit analysiert, wie deutsche und französische Linksintellektuelle während ihrer Reisen die Sowjetunion wahrnahmen und beurteilten – und wie diese Perzeptionen und Einschätzungen zustande kamen. Die Untersuchung belegt, dass der Großteil der behandelten Linksintellektuellen durchaus nicht vollkommen blind für die sowjetischen Realitäten war. Trotz aller kritischen Wahrnehmungen zeigte sich jedoch bei vielen Reisende eine positive, oftmals sogar apologetischen Haltung zur Sowjetunion. Neben externen Einflüssen, insbesondere seitens der sowjetischen Gastgeber, waren hierfür die jeweiligen Erwartungshorizonte, mit denen an die Sowjetunion herangetreten wurde, sowie die dahinterstehenden Deutungsmuster, Weltbilder und Wertesysteme maßgeblich. Der Vergleich zeigt, dass es – in Abhängigkeit von der jeweiligen nationalen politischen Kultur – sehr unterschiedliche Wege gab, die zu solch positiven Beurteilungen der Sowjetunion führten.